Die Concordia und die Stadt Freiburg

Das Freiburgerland gehört zu diesen reizvollen [malerischen oder auch pittoresken] und seltenen Gegenden, wo Musen sich gerne aufhalten: die Dichte an Chor- oder Musikgesellschaften und besonders die Qualität derer Leistungen sind die besten Indikatoren für die Rolle und die Bedeutung der Musik in unserer Stadt und unserem Kanton.

Als wichtiger Anziehungspunkt für das fröhliche und gemütliche Beisammensein vereint das Corps Männer und Frauen aller Schichten und überwindet so sämtliche sozialen Schranken, einzig dem Ziel verpflichtet, begeisterte Musiker und ihr Publikum zusammenzubringen.

Die Concordia ist als offizielles Musikcorps der Stadt Freiburg bei allen Festen und Feierlichkeiten dabei. Sie ist Vorbild für ein musikalisches Ensemble, welches über eine ausgezeichnete Begabung verfügt und seiner Stadt höchste Ehre erbietet, ohne die Freundschaft und Kameradschaft seiner Mitglieder zu vernachlässigen.

Auf der Gedenktafel zur Hundertjahrfeier der Concordia im Jahre 1982 hatte Michel Charrière folgendes geschrieben: „Eine Stadt, eine Gesellschaft“. Es fällt mir schwer, angesichts dieser starken Verbindung zwischen der Stadt Freiburg und der Concordia, gesondert über sie zu sprechen. Indem ich die eine erwähne, spreche ich gleichzeitig über die andere.

Eine Wiederholung der reichhaltigen und farbigen Geschichte der Concordia scheint mir hier nicht angebracht: Dennoch möchte ich auf zwei symbolische Daten zurückzukommen, namentlich zwei geschichtsträchtige Episoden zur Beziehung zwischen der Concordia und der Stadt Freiburg erwähnen.

Die erste Episode betrifft die Verleihung des Titels „Offizielle[s] Musik[corps?] der Stadt Freiburg“ durch den Gemeinderat anlässlich der Sitzung vom 23. November 1938. Die Behörden der Stadt beabsichtigten damit, den drei engagierten Concordianten Armand Spicher, Alfred Michel und dem Verwalter Ernest Lorson – alle drei Präsidenten der Concordia zu verschiedenen Zeitpunkten zwischen 1928 und 1943 – „Ehre zu erweisen für ihren künstlerischen Wert und Verdienst“.

Diese öffentliche Auszeichnung stellte einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte des Musikcorps dar und zeigte auf, welchen Weg die einst aus dem Herzen des „Auge-Viertels“ stammende Gesellschaft eingeschlagen hatte.

Als zweite erwähnenswerte Episode ist die Teilnahme der Concordia am ersten Treffen der Stadt Freiburg mit Nova Friburgo in Brasilien im November 1977 zu erwähnen: Konzerte und Paraden folgten aufeinander in einer unglaublichen Intensität an emotionalen Empfindungen, wie sie nur die Widerentdeckung eines Cousins aus Amerika mit sich bringen kann.

Ja, die Stadt ist stolz auf ihr Musikcorps, welches den Ruf der Stadt Freiburg nicht nur in der Schweiz sondern bis weit über die Landesgrenzen hinaus erstrahlen lässt.

Als unentbehrlich Beteiligte am lokalen Leben, als Schule für Disziplin und als Ort der Freundschaft kann die Concordia im Vertrauen auf ihre Leistung als eine der besten Freizeit-Musikgesellschaften des Landes unbesorgt in die Zukunft blicken.

Dominique de Buman
Präsident des Nationalrats
Nationalrat
Ehrenmitglied und Pate der Fahne der Concordia